Am Silvestertag 1771 legte Christian Mayer, der Hofastronom des Churfürsten Carl Theodor, eine Denkschrift über den Bau einer Sternwarte in der Nähe des Mannheimer Hofes vor. 1772 beauftragte der Churfürst die Hofkammer mit dem Neubau der Sternwarte. Noch im selben Jahr wurde der Grundstein des Turmes neben dem Mannheimer Schloss, in der Nähe des Jesuitenkollegs gelegt. Mit Hilfe der in den folgenden Jahren erworbenen Instrumente und der zahlreichen aus der churfürstlichen Bibliothek überlassenen Bücher, machte Mayer die Mannheimer Sternwarte zu einer bekannten und international beachteten Forschungseinrichtung.
So finden sich im Gästebuch der Mannheimer Sternwarte nicht nur die Eintragungen zahlreicher namhafter Kollegen, sondern auch die illustrer Gäste wie Wolfgang Amadeus Mozart, der sich als Hofkapellmeister bewarb, Benjamin Franklin als Abgesandter der jungen Vereinigten Staaten und vieler mehr.
Die astronomischen Arbeiten Mayers fanden in der Entdeckung der Doppelsterne als zusammengehörige Gebilde ihren Höhepunkt. Von den in Bodes Himmelsatlas 1782 veröffentlichten Doppelsternen wurden die meisten von Mayer beobachtet.
Ich durfte im Auftrag der Firma Elsässer Holzbau, die einen neuen Kuppelaufsatz auf dem Sternwartenturm anfertigte, das einzigartige Gebäude im Detail kennenlernen und auch das Dach mit dem neuen historisch wichtigen Kuppelhäuschen, das mit Spenden finanziert wurde und dem Turm nun wieder seine historische Form gibt, besteigen.
Von hier oben hat man einen unglaublich tollen Blick über die Stadt und nach Ludwigshafen. Hier ein paar Eindrücke…
Mehr über die Geschichte der Mannheimer Sternwarte können Sie im nächsten TOP MetropolJournal lesen, das Anfang September erscheinen wird.